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DAS GLOBALE MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN VON GF
Expertensicht

Vielfalt ist kein Programm für Minderheiten

Ein vielfältiges und wertschätzendes Arbeitsumfeld ist wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. Im Interview erklärt Hans Jablonski, wie Firmen sich am besten aufstellen können.

Warum sind Vielfalt und Inklusion Erfolgsfaktoren für ein Unternehmen?

graphic © Rose Time

Hans Jablonski

Position: Global Senior Berater und Eigentümer der Unternehmensberatung Jablonski Business Diversity. Er war einer der ersten Diversity Manager in Deutschland und Mitbegründer der Charta der Vielfalt.

Experte für: Vielfalt und „Inclusion“. Er ist gefragter Berater, Keynote-Sprecher sowie Autor von Artikeln und Buchbeiträgen.

Hans Jablonski: Das Umfeld von Unternehmen ist sehr komplex und dynamisch, auch was die demografischen Daten des Arbeits- und Absatzmarktes angeht. Zunehmende Interkulturalität, altersgemischte Teams, das Infragestellen von traditionellen Werten und Geschlechterrollen sowie soziale Nachhaltigkeit sind einige Aspekte davon. Entsprechend gibt es zahlreiche Vorteile des Diversity Managements: Vielfältige Talente reichern den TalentPool von Unternehmen an. Mit einer diversen Belegschaft kann eine ebensolche Kundschaft besser erreicht werden. Gemischte Belegschaften sind auf neuen Märkten erfolgreicher. Die Wahrscheinlichkeit für nachhaltige und erfolgreiche Innovationen ist zudem in gemischten Teams höher. Unternehmen mit vielfältiger Belegschaft strahlen ein weltoffenes Image aus und sind ein attraktiverer Geschäftspartner. Und schliesslich begünstigt es eine hohe Motivation und Einsatzbereitschaft, wenn alle Talente erkannt und anerkannt werden.

Wann ist ein Unternehmen überhaupt glaubwürdig inklusiv und vielfältig?

Unternehmen sind dann „inclusive“, wenn sich unterschiedlichste Talente angesprochen fühlen und motiviert sind zu bleiben. Ob und wie das gelingt, muss jedes Unternehmen für sich selbst überprüfen.

In Technologieunternehmen werden viele Berufe traditionell von Männern ausgeübt. Wie kann hier ein vielfältiges und inklusives Umfeld geschaffen werden?

Eher homogene Teams sollten sich hinterfragen, ob die Arbeitsatmosphäre und -bedingungen auch für andere Personen attraktiv sind. Ziel ist, dass sich alle Personen im Team zu 100% mit ihrem Potenzial einbringen können. Wenn Teams sich mischen, empfinden letztendlich auch die ursprünglichen Mitglieder die Vielfalt als Bereicherung. Das Argument „In technischen Berufen gibt es keine Frauen“ zählt nicht mehr. Zunehmend motivieren Unternehmen Mädchen schon bei der Berufswahl, sich für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu entscheiden – mit Erfolg. Es gilt, als attraktives Unternehmen bei allen Geschlechtern zu punkten.

Was braucht es, damit in international tätigen Unternemen mit Standorten weltweit, wo viele Ethnien und soziale Hintergründe zusammenkommen, Vielfalt und Inklusion gelebt werden können?

Bei diesen Unternehmen ist oft eine Dominanz des Hauptquartiers im Hinblick auf Kultur und Karriereverhalten festzustellen. Ein Austausch und Dialog – zum Beispiel durch internationale Projektteams oder interkulturelles Mentoring – hat hier nicht nur gute Erkenntnisse auf allen Seiten gebracht, sondern auch bessere Ergebnisse.

Herr Jablonski, Sie sind weiss, männlich, Westeuropäer. Wieso sprechen Sie über Vielfalt und Inklusion?

„Diversity“ ist kein Programm für Minderheiten, sondern geht alle an. Und jede Person muss sich über die eigene Rolle klar sein, was sie mit anderen gemeinsam hat oder was sie von anderen unterscheidet. Ich unterstütze Führungskräfte aus aller Welt, Personen erfolgreich zu führen, die anders sind als sie selbst.

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