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DAS GLOBALE MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN VON GF

© Uli Knörzer
Meine Erfahrungs fürs Leben

Für Erfolge braucht es eine Fehlerkultur

Mit beruflichen und privaten Herausforderungen kennt Kurt Schneider sich aus. Er stand schon des Öfteren in seiner Karriere unter hohem Druck und musste mit Kritik umgehen. Daraus hat er viel gelernt.

Es war 2010, als Kurt Schneider zum Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der TU Milling bei GF Machining Solutions befördert wurde – ein Karriereschritt mit Erwartungen und Herausforderungen. „Die Abteilung stand damals stark in der Kritik. Termine wurden nicht eingehalten und Kosten überzogen, erinnert er sich. „Wir haben damals zu früh Entwürfe in die Fertigung gegeben, um Termine einzuhalten. Dabei wurden Konstruktionsfehler entdeckt.“

graphic © Uli Knörzer

Kurt Schneider

Position: Leiter Entwicklung TU Milling
Division: GF Machining Solutions
Standort: Biel (Schweiz)
Bei GF seit: 2004

Das Team erkannte, dass es die Arbeitsweise massiv verändern musste. „Es gab Erfolgs- und Zeitdruck von aussen, aber auch die eigenen Abläufe im Team waren zu hinterfragen. Wir hätten einige Herausforderungen damals realistischer einschätzen sollen, in welcher Zeit und Form eine Maschine entwickelt werden kann.“ Auf einer Klausurtagung mit Abteilungs- und Projektleitung wurde 2013 ein komplett neuer Arbeitsablauf erarbeitet. Jedes Projekt wird seither alle zwölf Wochen auf den Prüfstand gestellt, denn „um Termine einzuhalten, braucht es die Flexibilität, das Team immer wieder neu aufzustellen“. An je einem Planungstag pro Quartal benennen Projektleiter und Abteilungsleiter offen Probleme. „Danach gehen wir die Themen an oder korrigieren unser Vorgehen“, sagt Kurt.

„Es ist wichtig, sich gegenseitig zu helfen und auch kleine Erfolge zu feiern.“

Im Vorfeld der Planungssitzungen befragen die Projektleiter ihre Mitarbeitenden, denn „wenn es um die realistische Einschätzung des Arbeitsfortschrittes geht, ist der Mitarbeitende der Experte, nicht der Projektleiter“. Dafür brauche es viel Vertrauen und eine funktionierende Fehlerkultur. „Wir verlieren das grosse Ganze nicht aus dem Blick, und es besteht nicht mehr die Gefahr, lange in die falsche Richtung zu laufen.“ Gerade deswegen werden die Projekte nun in der Regel planmässig realisiert. Die Quote der Ziele, die in der vorgegebenen Zeit erreicht wird, hat sich seit der Veränderung von 50 auf 80 Prozent erhöht.

Die Fähigkeit, unter hohem Druck mit Herausforderungen umzugehen, hatte Kurt bereits in seiner Anfangszeit bei GF gelernt. 2004 stieg der studierte Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur bei der GF Tochterfirma Step-Tec als Leiter der mechanischen Entwicklung ein. Kaum hatte er dort angefangen, wurden in einer Spindel, die bereits in grossen Mengen ausgeliefert worden war, 25 verschiedene Fehler entdeckt. Diese zu beseitigen brauchte mehrere Jahre aufwendiger Detailarbeit – unter stetigem hohen Druck des Kunden. Während dieser Zeit bewältigte Kurt auch privat eine äusserst schwierige Situation und versuchte immer, sowohl Beruf als auch Familie unter einen Hut zu bringen. „Ich habe mich damals selbst kennengelernt“, sagt er heute. Neben der Unterstützung aus dem Umfeld war ihm immer wichtig, nie aufzugeben und stets an das Positive zu glauben. Er habe gelernt, dass es wichtig ist, sich gegenseitig zu helfen und auch kleine Erfolge zu feiern. Den Stress gleicht Kurt seitdem mit Fitnesstraining und auf dem Mountainbike aus. „Wichtig ist, sich selbst zu kennen und die beruflichen Dinge nicht persönlich werden lassen. So ist es möglich, mit Druck umzugehen, sich immer wieder selbst zu reflektieren, Fehler zuzugeben und zu korrigieren.“

Und du? 

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