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DAS GLOBALE MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN VON GF

Lars Storm Pedersen begutachtet das Salzwasser, das für die Stromerzeugung genutzt wird.

© Sebastian Vollmert
Unsere Kunden

Saubere Energie aus Salzwasser

Was wäre, wenn wir eine unerschöpfliche Quelle von sauberer Energie nutzen könnten? SaltPower will mithilfe von GF Piping Systems CO2-freien Strom durch Osmose erzeugen.

Im Jahr 2021 erreichten die weltweiten CO2-Emissionen aus dem Energieverbrauch und aus Industrieprozessen mit 36,3 Gigatonnen (Gt) ein Allzeithoch, was einem Plus von 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anstieg spiegelt den Wirtschaftsaufschwung nach der Konjunkturabschwächung von 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie wider.

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Lars Storm Pedersen

Position: CEO
Unternehmen: SaltPower
Standort: Sønderborg (Dänemark)

SaltPower wurde 2015 von dem dänischen Ingenieur, Erfinder und Geschäftsmann Jørgen Mads Clausen gegründet. Es ist ein dänisches Start-up, das im Hinblick auf die Problematik der Erderwärmung einen innovativen Ansatz verfolgt. Das einzigartige System des Unternehmens nutzt Salzwasser, eine der am reichlichsten verfügbaren Ressourcen der Welt, um emissionsfreie Energie durch die Kraft der Osmose zu erzeugen.

Bei der Konzeption seines ersten Prototyps brauchte SaltPower nachhaltigere und langlebigere Alternativen für herkömmliche Stahlrohre. Nachdem SaltPower zuvor bereits in einem Projekt mit Semco Maritime mit GF zusammengearbeitet hatte, beauftragte das Unternehmen GF Piping Systems als offiziellen Lieferpartner. „GF glaubte von Anfang an an unser Geschäftsmodell und unterstützte uns schon bei unserer Pionierarbeit als Start-up“, sagt der CEO von SaltPower Lars Storm Pedersen. „Die fortschrittlichen Rohrleitungskomponenten von GF und sein Fokus auf Nachhaltigkeit waren für den grossen Erfolg unserer Pilotprojekte von entscheidender Bedeutung.“

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Aus Salzwasser erzeugt das Start-up SaltPower Strom. Dafür werden Kunststoffrohre von GF Piping Systems verwendet.
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Michael Adamsen von GF (rechts) und Lars Storm Pedersen von SaltPower arbeiten an der Energie der Zukunft.

Mit Salz Energie erzeugen

SaltPower nutzt den natürlichen Prozess der Osmose, um zu 100 % emissionsfreien Strom zu erzeugen. Sein System pumpt Süsswasser und Salzwasser durch zwei Tanks, die durch eine Membran mit derart winzigen Poren getrennt sind, dass nur Wasser sie durchdringen kann. Im Bemühen um ein natürliches Gleichgewicht durchdringt das Süsswasser automatisch die Membran und vermischt sich mit dem Salzwasser, um die unterschiedlichen Salzgehalte auszugleichen. Durch diesen kontrollierten Wassertransfer baut sich Druck auf, der eine Turbine antreibt und damit an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr Strom erzeugt. Das einzige Nebenprodukt des Systems ist Salzwasser, sodass es sich als eine nachhaltige Energielösung für Unternehmen anbietet, die grosse Mengen Salz erzeugen oder verbrauchen.

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Durch Tanks werden bei der Stromerzeugung jeweils Süsswasser und Salzwasser gepumpt.

Eine lohnenswerte Partnerschaft

SaltPower nutzt zurzeit Bauteile von GF, um sein erstes System für den industriellen Einsatz auszuliefern. GF liefert PVC-Rohre mit Armaturen, Kugelhähnen und Sensoren, die in den Pumpkammern verwendet werden, welche die beiden Wasserquellen miteinander verbinden. Michael Adamsen von GF Piping Systems unterstützt als Gebietsverkaufsleiter OEMs (Erstausrüster) und andere Kunden. Er ist für Projekte im Bereich Komfort- und Prozesskühlung verantwortlich und leitet die Zusammenarbeit mit SaltPower seit 2017. Michael erläutert, wie die Umstellung von Stahl- auf Kunststoffrohre viele einzigartige Vorteile bietet: „Die Kunststoffrohre von GF werden nicht vom Salzgehalt beeinträchtigt und halten bis zu 25 Jahre und damit fünfmal so lange wie vergleichbare Stahlrohre. Zudem haben PVC-Rohre einen wesentlich kleineren CO2-Fussabdruck als Stahlrohre. Das bedeutet, dass sie die Kosten senken, Ressourcen erhalten und die Emissionen über ihren Lebenszyklus deutlich verringern.“

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Michael Adamsen

Position: Gebietsverkaufsleiter
Division: GF Piping Systems
Standort: Taastrup (Dänemark)
Bei GF seit: 2012

Die Systeme von SaltPower haben eine Nennleistung von 100 Kilowatt und sind nur 6 mal 15 Meter gross. Das Unternehmen kann nach eigenen Angaben auch höhere Kapazitäten erreichen, indem mehrere Systeme zusammengeschaltet werden. So kann eine saubere Stromversorgung zur Deckung der Grundlast von Anlagen unterschiedlicher Grössen zur Verfügung gestellt werden.

So wird aus Salzwasser Energie

So funktioniert das SaltPower-Konzept: Ein System pumpt Süsswasser und Salzwasser durch zwei Tanks, die durch eine Membran mit derart winzigen Poren getrennt sind, dass nur Wasser sie durchdringen kann. Im Bemühen um ein natürliches Gleichgewicht durchdringt das Süsswasser automatisch die Membran und vermischt sich mit dem Salzwasser, um die unterschiedlichen Salzgehalte auszugleichen. Durch diesen kontrollierten Wassertransfer baut sich Druck auf, der eine Turbine antreibt und somit Strom erzeugt.

 

Gemeinsam für saubere Energie

Nach mehrjähriger Forschung und Entwicklung hat SaltPower jüngst sein erstes kommerzielles System verkauft und plant nun, die Produktion in ganz Europa aufzubauen. Da mittlerweile der erste kommerzielle Auftrag ausgeführt wird, ist Lars Storm Pedersen überzeugt, dass SaltPower gut aufgestellt ist, um im Bereich saubere Energie eine bleibende Wirkung zu erzeugen. „Erneuerbare Energieträger wie Sonne und Wind spielen eine entscheidende Rolle bei der Energiewende, aber sie stehen von Natur aus unregelmässig zur Verfügung“, sagt er. „Unter Verwendung der Rohrleitungskomponenten von GF kann SaltPower rund um die Uhr an 365 Tagen des Jahres sauberen Strom erzeugen – und genau das wird die Welt künftig brauchen.“

Stephan Eckert

Angesichts steigender CO2-Emissionen ist GF stolz darauf, mit SaltPower an der Entwicklung dieser nachhaltigen Energielösung zu arbeiten. Und da das dänische Unternehmen schnell wachsen dürfte, legt diese erfolgreiche Zusammenarbeit ein neues Fundament für eine sauberere, grünere Zukunft.

Zwei auf ein Wort

Lars Storm Pedersen und Michael Adamsen im Kurzinterview.

Mit welchen Herausforderungen war SaltPower bei der Entwicklung konfrontiert?

Lars Storm Pedersen: Unser System pumpt Wasser mit einem Salzgehalt von 26 %, sodass die Verwendung von Stahlrohren problematisch ist, da sie anfällig für Korrosion sind. Hinzu kommt, dass unsere Kunden immer stärker auf unseren CO2-Fussabdruck achten. Wir brauchten also Bauteile, die unsere Nachhaltigkeit verbessern.

Wie konnte GF die Herausforderungen meistern?

Michael Adamsen: Die salzbeständigen Kunststoffrohre und Bauteile von GF halten etwa 25 Jahre und damit fünfmal so lange wie Stahlrohre. Diese längere Lebensdauer schont natürliche Ressourcen; und da sie auch wesentlich leichter und einfacher zu installieren sind, senken sie die Wartungskosten ganz erheblich

Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit?

Lars Storm Pedersen: GF ist ein professioneller und zuverlässiger Partner, der ganz entscheidend zur Senkung unserer Kosten und unserer Umweltauswirkungen beigetragen hat. Die Kunststoffrohre von GF haben einen kleinen CO2-Fussabdruck und eine sehr lange Lebensdauer, was uns bei unserer Mission unterstützt, saubere und nachhaltige Energie zu liefern.

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Wie wird die Partnerschaft in Zukunft aussehen?

Michael Adamsen: Unsere Zusammenarbeit war bisher äusserst erfolgreich, und SaltPower hat kürzlich seine erste Anlage für den industriellen Einsatz verkauft. Wir sind sehr stolz auf diesen Fortschritt und werden SaltPower auch weiterhin mit unseren Kunststoffbauteilen für künftige Systeme beliefern.

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