#02/24
DAS GLOBALE MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN VON GF

Den Pioniergeist leben – quer durch alle Funktionen, alle Divisionen, alle Hierarchiestufen. Mit dabei: Simone Beutel, Mame-Kouna Top, Marco Lirsch, Mujia Zhang, Sabine Tunzini, Parag Patil (v.l.n. r.). Sie stehen stellvertretend für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die mit grossen und kleinen Ideen GF vorwärtstreiben.

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Spotlight

Neue Wege gehen

Die Pioniertaten von heute weisen den Weg in die Zukunft. Wenn es darum geht, neue Geschäftsfelder zu entwickeln, Märkte aufzubauen oder Marktanteile zu halten: Der Pioneering Spirit funktioniert bei GF vor allem deswegen, weil die Mitarbeitenden ihn gerne leben – und ihn zum Kerngedanken ihrer Arbeit machen.

Er hätte auch auf Nummer sicher gehen und einfach die Kupferschmiede seines Vaters weiterführen können. Aber so war Johann Conrad Fischer nicht. Stattdessen gründete er 1802 eine kleine Giesserei – und begann, die Metallurgie weiterzuentwickeln, Produkte ins Ausland zu exportieren und ein Netzwerk aus Wissenschaftlern, Unternehmern und Persönlichkeiten in ganz Europa aufzubauen. Mit Wagemut, Offenheit, Experimentierfreude und Beharrlichkeit, kurz: mit seinem Pioniergeist legte er den Grundstein für den heutigen Konzern GF. Und bis heute trägt dieser Geist dazu bei, dass GF immer neue Lösungen für viele Herausforderungen und viele Bedürfnisse findet, permanent neue Märkte und Geschäftsfelder entwickelt – und Produkte und Services gemeinsam mit seinen Kunden immer weiter verbessert. 

Doch was heisst das heute genau: Pioniergeist? Wer entdeckt für GF heute die Märkte von morgen? Wie werden sie entwickelt – und wie gehalten? Das haben wir für diese Geschichte recherchiert. Und so viel sei verraten: Der Pioniergeist von Johann Conrad Fischer wirkt in allen Divisionen weiter: lebendiger denn je.

Geschäftsfelder entwickeln

Auf zwei Arten kann ein Unternehmen wachsen: indem es bestehende Geschäftsfelder erfolgreich ausbaut oder neue findet. Das kann mit neuen Produkten und Businessmodellen geschehen – oder aber, indem bestehende Lösungen auf neuen Märkten etabliert werden. Simone Beutel, Leiterin New Ventures, kümmert sich bei GF mit ihrem Team um die Entwicklung neuer Märkte und Geschäftsmodelle. “Wir arbeiten im Netzwerk, sind Anlaufstelle für die gesamte Organisation. Wir wollen sicherstellen, dass neue potenzielle Geschäftsfelder identifiziert, bewertet und validiert werden.”

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32 Ideen hat das New Ventures Team seit seiner Gründung 2021 gesichtet. 17 Ideen davon sind in Bearbeitung oder bereits bewilligt.

Team New Ventures: neue Märkte

Das Team wurde im September 2021 im Rahmen der Strategie 2025 gegründet, um herauszufinden, wo die zukünftigen Wachstumspotenziale liegen. Statt wie in der Vergangenheit dieser Frage nur punktuell oder lokal nachzugehen, hat das Team New Ventures einen systematischen Ansatz und passende Methoden implementiert. “Wir haben nicht nur das reine Produkt, sondern das gesamte Ökosystem im Blick”, sagt Simone. “Wie ist das Marktumfeld, wie gross ist das Potenzial für GF, gibt es Raum für weitere Entwicklungen und neue Businessmodelle?”

“Wir haben eine grossartige Kultur. Wenn jemand eine gute Idee einbringt, hat er alle Freiheiten, sie auch umzusetzen.”

Simone Beutel, Leiterin New Ventures

Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in ihrem Team, mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Design Thinking, Research, Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit enger Abstimmung zu den New-VenturesKollegen in den USA und Asien – ein globales Netzwerk, das sich auf nachhaltige Geschäftsfelder und Businessmodelle konzentriert und einen festen Prozess definiert hat, um neue Geschäftsfelder zu identifizieren. “Wir arbeiten auf allen Stufen eng mit den Vertriebsgesellschaften, Experten oder auch mit Forschungsinstituten und anderen Unternehmen zusammen, um das Wissen aufzubauen, das wir brauchen”, erklärt Simone. “Wir wissen, welche Fragen beantwortet werden müssen, aber die Wege für die Antworten sind sehr unterschiedlich.”

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1: Simone Beutel, Leiterin New Ventures, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihres Teams.

Megatrends auswerten

Um neue Geschäftsfelder zu identifizieren, werden Megatrends und ihre Bedeutung für GF analysiert. Im Fokus stehen dabei die zunehmende Wasserknappheit, der Bedarf an Technologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien und deren Speicherung, Digitalisierung und Hyperkonnektivität, Kreislaufwirtschaft, das Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Urbanisierung und Alterung der Gesellschaft.

Basierend auf den Megatrends, aber auch auf Input von internen und externen Ideengebern, werden in der “Ideation”-Phase Ideen zur ersten Bewertung gesammelt. Dies können Themen wie Kernfusion oder RedoxFluss-Batterien sein, die als stationäre Zwischenspeicher immer wichtiger werden, aber auch Ideen wie Leasing oder Kreislaufwirtschaft. Im nächsten Schritt, der “Analysis”, wird bewertet, welche der neuen Geschäftsmöglichkeiten am vielversprechendsten für GF sind. Diese werden dann in der “Exploration”-Phase weiterbearbeitet. Dazu werden die Umsetzbarkeit und langfristige Erfolgsaussichten analysiert. “Welche Player sind unterwegs, welche Technologie ist die führende oder welche wird gerade entwickelt? Wir versuchen zu verstehen, wie der Markt funktioniert, und identifizieren das Geschäftspotenzial für uns”, sagt Simone. “Dann gehen wir auf die Firmen zu, um mit ihnen herauszufinden, was sie brauchen. Das ist die Basis für uns, um neue Lösungen und Services zu entwickeln.” 

Zurzeit befinden sich einige Themen in der nächsten Phase, der “Acceleration”: Sie gelten als entwicklungsfähig und werden deshalb dezidiert vorangetrieben. Dazu zählen Partnerschaften in der Wasserstoffbranche (siehe dazu auch “Unsere Märkte” auf Seite 26), aber auch schwimmende Windkrafträder, Fischfarmen und Entsalzungsanlagen zur alternativen Wassergewinnung sowie die sogenannte direkte Lithium-Gewinnung, die eine Effizienzsteigerung, geringere Umweltauswirkungen und höhere Flexibilität verspricht.

Batterieherstellung: Erste Aufträge

Weit fortgeschritten ist auch das neue Geschäftsfeld der Batterieherstellung, als Folge des aktuellen Trends zur Elektrifizierung von Fahrzeugen, wo bereits erste Aufträge gewonnen werden konnten. Die dafür nötigen Batterien werden in Klimaräumen mit sehr geringer Luftfeuchtigkeit hergestellt. “Wir haben die passenden COOL-FIT-Lösungen”, sagt Simone. “Sie sind energieeffizienter als vergleichbare nachisolierte Rohrleitungssysteme aus Metall und leicht” – was wichtig ist, weil die Klimaanlagen in den Fabriken meist auf dem Dach positioniert sind. Viele Produktionsstätten sind in der Planung, aber es gibt noch wenig spezialisierte Lösungen und keine Erfahrungskurve. “Der Markt entwickelt sich erst, und wir sind früh dabei,” sagt Simone. 

Um GF eine optimale Ausgangsposition im neuen Geschäftsfeld zu bieten, wurde mit Marthinus Venter ein Experte in der Batterieherstellung eingestellt, der mit seinem Team aus vier regionalen Business-Developern ein Netzwerk aufbaut. Simone: “Das potenzielle Umsatzvolumen ist gigantisch – und das allein für COOL-FIT. Weitere Möglichkeiten wie beispielsweise in der Wasseraufbereitung sind dabei noch nicht berücksichtigt.” 

Pioneering bei GF, das bedeutet für Simone: Offenheit für Neues, das Positive sehen, verbunden mit einer realistischen Einschätzung des Marktes. “Wir haben eine grossartige Kultur. Wenn jemand eine gute Idee einbringt, hat er alle Freiheiten, sie auch umzusetzen. Fehler und Probleme gehören dazu. Wenn sie auftauchen, dann finden wir schon eine Lösung.”

Märkte aufbauen

Wenn es darum geht, nach seiner Identifizierung einen Markt aufzubauen, gibt es wohl kaum jemanden, der mehr darüber erzählen kann als Mujia Zhang, der Generalbevollmächtigte des CEOs für China. In den 1990erJahren hat er den chinesischen Markt für GF aufgerollt, heute der wichtigste Markt für alle drei Divisionen.

© GF

Erste Schritte in China

Mujia Zhang arbeitete in den 1990er-Jahren für ein namhaftes Schweizer Unternehmen, bevor er im Jahr 2002 zu GF kam. “GF hatte eine Vision für China, und meine Aufgabe war es, sie mit konkreten Schritten zu verwirklichen. Keine Anlage, kein Team und keine klaren Pläne – das waren die Herausforderungen. Meine erste Massnahme war die Schliessung des Werks in Zhangjiagang: Es verfügte nicht über die Grundlagen, die ich für den Ausbau des Unternehmens in Bezug auf Standort, Einrichtungen und Talente brauchte. Um einen strategischen Standort für ein neues Werk zu finden, reiste ich ausgiebig und entschied mich für Suzhou, weil die Region eine solide Infrastruktur, ein positives Geschäftsumfeld, eine günstige Logistik und einen wachsenden Arbeitsmarkt aufwies.”

Mujias Einstellungsstrategie war ebenfalls neu: Indem er talentierten Menschen ohne vorherige Erfahrung eine Chance gab, für GF in China durchzustarten, konnte er langfristig ein loyales und starkes Team aufbauen, ohne gleich zu Beginn hohe Gehälter zu zahlen. “Mir ist es wichtig, das wahre Potenzial der Leute selbst zu erkennen und mich nicht nur auf ihre bisherigen Erfahrungen zu verlassen. Ich möchte, dass das Team lernt und zusammen mit dem Unternehmen wächst.”

Für Mujia bedeutet Pioniergeist in China, das Geschäft stetig weiterzuentwickeln: “Als wir an den Start gingen, hatte GF einen klaren Technologievorsprung. Heute ist es herausfordernder, diesen Vorsprung zu halten, weil alle lernen, investieren und schnell aufholen. Wir müssen unsere Design- und Entwicklungsverfahren an lokale Bedürfnisse anpassen, da die chinesische Kundschaft nicht nur Qualität, sondern auch Schnelligkeit verlangt.”

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1. Mujia Zhang, Generalbevollmächtigter des CEOs für China. 2: Madeline Schmeiser, Partner Success Manager bei der Innovationsplattform Plug and Play. 3: Sabine Tunzini, Innovation Manager.

Innovationsplattform Startup Autobahn

Goldgräberstimmung, wie Mujia sie in China erlebt hat, kennt man auch im kalifornischen Silicon Valley. Dort sitzt die Innovationsplattform Plug andPlay. GF unterhält mit deren Stuttgarter Ableger Startup Autobahn eine strategische Partnerschaft – eine weitere Facette des Pioneering. “Früher fanden Innovationen nur hinter verschlossenen Türen statt, um sich vor Nachahmern zu schützen”, sagt Sabine Tunzini, Innovation Manager bei GF. “Heute herrscht beim Pioneering eine neue Denkweise vor. Man kann nur mit der Schnelligkeit des Marktes mithalten, wenn man sich öffnet und seine Expertise mit anderen teilt.”

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57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren 2005 die Startmannschaft des neuen GF Werks in Suzhou.

670 Mitarbeitende arbeiten heute für GF Casting Solutions China (Stand: April 2023).

Startup Autobahn ist spezialisiert auf Mobility. Die Plattform bringt Start-ups mit Unternehmen zusammen, um innovative Ideen zu fördern und die Zusammenarbeit zu verstärken. GF ist seit 2022 einer von 32 Partnern und hat damit Zugang zu Veranstaltungen, Ausstellungen, Innovationstagen oder Roundtables. Dort präsentieren Start-ups Lösungen, suchen Kunden oder dienen als Sparringspartner. Die Überlegung: Mit dem Know-how von Hubs, Unis oder anderen Partnern erreichen Unternehmen meist günstiger und schneller einen höheren Innovationsgrad, als wenn sie alles von Grund auf neu aufbauen müssten.

“Als wir an den Start gingen, hatte GF einen klaren Technologievorsprung. Heute ist es herausfordernder, diesen Vorsprung zu halten.”

Mujia Zhang, Generalbevollmächtigter des CEOs für China

Während Veranstaltungen wie Meet-ups, Roundtables und die Startup Autobahn EXPO vorwiegend dem Netzwerkgedanken dienen, ist der Hauptnutzen der Partnerschaft der sogenannte Dealflow, bei dem Plug and Play Start-ups und Unternehmen 1:1 zusammenbringt. Im Februar 2022 stellte GF beispielsweise eine Anfrage, um den CO2-Fussabdruck seiner Produkte zu überwachen. Gesucht war eine Software, in die alle Parameter einfliessen können: Rohstoffe, Transportwege und jeder Produktionsschritt. Zwei Wochen später schickte Plug and Play eine Liste mit 22 Unternehmen, die entsprechende Lösungen anbieten könnten. Innovationsabteilung und Nachhaltigkeitsbereich von GF prüften die Liste und liessen sich wenige Wochen später die Lösungsansätze von sechs Start-ups präsentieren.

Elf Wochen nach der Anfrage war der Vertrag mit dem Berliner Start-up Carbmee unterzeichnet, das GF nun mit seiner Carbon-Management-Lösung bei der Erreichung der Klimaziele unterstützt. “Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir sehr schnell eine Lösung entwickeln,” sagt Sabine. “In Zukunft wird CO2-Monitoring die Regel sein und vor allem im Automobilsektor die Voraussetzung, um überhaupt noch Aufträge zu bekommen.” Jetzt ist GF als eines der ersten AutomobilZulieferunternehmen sogar TÜV-zertifiziert. Durch das Monitoring erfährt GF auch, mit welchen Stellschrauben der Fussabdruck noch weiter reduziert werden kann – mit anderen Energieformen, eigener Wasseraufbereitung oder anderen Rohstoffen.

1. Mujia Zhang, Generalbevollmächtigter des CEOs für China.

2: Madeline Schmeiser, Partner Success Manager bei der Innovationsplattform Plug and Play.

3: Sabine Tunzini, Innovation Manager.

“Mein Eindruck ist, dass GF schon immer neue Wege eingeschlagen und sich weiterentwickelt hat, um langfristig erfolgreich zu sein. Sonst gäbe es das Unternehmen nicht schon seit rund 220 Jahren”, sagt Madeline Schmeiser, Partner Success Manager bei Plug and Play. “Heute werden bei GF die Weichen für Pionierleistungen der nächsten 20 oder 30 Jahre gestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ich kenne, sind mit Begeisterung dabei, um langfristig ein Teil des Geschäftserfolgs zu sein, die Unternehmenskultur zu prägen und voranzutreiben.”

Marktanteile halten

Wenn die Marktanteile gesichert sind, zählt es zu den schwierigsten Aufgaben, sie auch zu halten. Der Schlüssel zum Erfolg: Innovationen vorantreiben und Produkte und Services ständig verbessern. Bei GF geschieht das oft in Zusammenarbeit mit den Kunden. “Pioniergeist, das bedeutet für mich: Mit Kreativität neue Wege denken, genau zuhören – den Kunden und den Kollegen”, sagt Marco Lirsch, Verkaufsingenieur bei GF für die Region Südwest (Deutschland). “Ich kann das Rad nicht jeden Tag neu erfinden – aber ich kann es vielleicht noch ein Stück weit besser zum Laufen bringen.”

© Martin Maier

Der Kunde als Sparringspartner

Einer von Marcos wichtigsten Kunden ist das Werkzeugbauunternehmen Fritz Stepper GmbH, ein mehrfach ausgezeichneter Innovationsführer. Marco hat sein Gebiet in der Region Südwest (Deutschland) 2017 von seinem Vater übernommen – die Beziehung zu Stepper besteht also schon über mehrere Jahrzehnte, mit dem entsprechenden gegenseitigen Vertrauen. “Stepper stellt höchste Anforderungen im Bereich Präzision und Performance und gehört zu den Kunden, die uns als Hersteller dazu anspornen, uns und unsere Maschinen immer weiterzuentwickeln. Wir tauschen regelmässig Erfahrungen und Informationen aus: In welche Richtung entwickelt sich der Markt, welche neuen Funktionen sind gefragt,” sagt Marco.

Die hochpräzise Drahterodiermaschine CUT X 350 beispielsweise ist ein Bestseller von GF. “Aber die Kundenanforderungen steigen ständig”, sagt Marco. “Die Präzision muss noch besser werden, ebenso die Wiederholgenauigkeit; die Fertigung soll schneller und kostengünstiger sein. Die junge Generation erwartet ausserdem eine nahezu selbsterklärende Bedienoberfläche.”

Deshalb hat GF kürzlich die Steuerung der Maschine erneuert. “Die Anwender von Stepper gaben uns Feedback, was ihnen wichtig ist, was sie sich wünschen und wo es noch hakt. Sie erklärten aus Anwendersicht, wie das Steuerungsmenü aufgebaut und die Anbindung an das Firmennetzwerk sein sollte.” Diese Wünsche flossen mit in die Entwicklung ein, sagt Marco. “Die Erfahrung zeigt: Was dieser wichtige Kunde will, das passt auch für den Weltmarkt.” So profitieren auch andere Kunden von der Zusammenarbeit mit Stepper. “Die Erprobung neuer Maschinengenerationen bringt uns in immer neue Regionen”, sagt Marco. “Und das kommt mir entgegen: Neues zu entdecken und mich zu verändern, ist für mich ein wichtiger Teil meines Jobs.”

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1: Marco Lirsch, Verkaufsingenieur für die Region Südwest (Deutschland). 2: Mame-Kouna Top, Business Developer Service & Success. 3: Parag Patil, Head Digital Products & Digital Business.

Kundenservices neu gedacht

Kunden zu halten und die Beziehung zu ihnen immer weiter zu verbessern, ist auch das Ziel von Mame-­Kouna Top, Business Developer Service & Success, und Parag Patil, Head Digital Products & Digital Business. Die von ihnen entwickelte Plattform My rConnect hebt den Kundenservice auf ein neues Level. Sie ermöglicht es, schnellen digitalen Support für alle GF Maschinen der Kunden zu leisten. Mit dem neu entwickelten Success Pack können Kunden je nach Bedarf verschiedene Leistungspakete in einem Abo-Modell buchen. Speedy Fast Access und Extended Remote Support sind zum Beispiel Dienste, die den Kunden eine Reaktionszeit von einer Stunde und erweiterten Remote-Support rund um die Uhr garantieren. Neben reaktivem Support bei Problemen gehört auch proaktiver Support zum Portfolio, mit einer jährlichen präventiven Wartung oder einer Verlängerung der Maschinengarantie. Diese GF Services helfen den Kunden, ihre Maschinen in bestem Zustand zu halten.

1: Marco Lirsch, Verkaufsingenieur für die Region Südwest (Deutschland).

2: Mame-Kouna Top, Business Developer Service & Success.

3: Parag Patil, Head of Digital Products & Digital Business.

Der Kunde kann bei Problemen auf der webbasierten Plattform, telefonisch oder über den Computer einen Servicefall erstellen. “Unsere Servicemitarbeitenden können sich dann, wenn die Maschine verbunden ist, über die digitale Plattform direkt an der Maschine des Kunden anmelden, um die Diagnose aus der Ferne durchzuführen – egal wo sie sich befinden, egal welches Gerät sie benutzen, selbst wenn sie gerade unterwegs sind”, sagt Mame-­Kouna. Der sogenannte Process Inspector erstellt digitale Zwillinge für Aufträge, die beim Kunden bearbeitet werden, und ermöglicht es den Mitarbeitenden, eine 3D-Darstellung des fertigen Auftrags und der ausgeführten Aufgaben zu sehen – in Echtzeit. “Sie können alle Details der Software überprüfen und herausfinden, was die Probleme verursacht.” 

“Ich kann das Rad nicht jeden Tag neu erfinden – aber ich kann es vielleicht noch ein Stück weit besser zum Laufen bringen.”

Marco Lirsch, Verkaufsingenieur Region Südwest (Deutschland)

Die bisherige Methode war, dass der Kunde anrief und jemand bei GF versuchte, das Problem zu verstehen – was viel Zeit in Anspruch nahm und nicht benutzerfreundlich war. Es gab unterschiedliche Dienste und Technologien in verschiedenen Regionen. Die Aussendienst-Servicekräfte hatten einen unterschiedlichen Kenntnisstand, und die Kosten für den Service waren in jeder Region anders. “Jetzt haben wir ein einheitliches digitales Angebot – für alle, zum selben Preis und voll flexibel verfügbar.”

Mame-Kouna und Parag sind stolz darauf, mit diesem System, das gemeinsam mit einigen Pilotkunden perfektioniert wurde, Pionierarbeit geleistet zu haben. “Wir haben als erster Anbieter unser Serviceangebot standardisiert mit der Vision, es zeitnah auf alle unsere Maschinen und Technologien auszuweiten. So können wir eine bessere Unterstützung bieten und mit den Kunden noch enger zusammenarbeiten,” hält Mame-Kouna fest. Ein weiterer Gedanke ist Parag wichtig: Die Plattform macht es nicht nur den Kunden leichter. Auch die Arbeitsbelastung des Servicepersonals wird geringer, weil es nicht mehr reisen muss – was die Gesamtzahl der Reisen erheblich reduziert.

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Bis zu 48 Stunden hat es bisher gedauert, bis ein Problem durch einen Servicemitarbeitenden (der dafür zum Kunden gefahren ist) geprüft wird. Eine Stunde dauert es heute, nach Einführung der Success Packs, bis das Problem über die digitale Plattform geprüft wird.

Die GF Strategie 2025 folgt dem Gesamtziel, für die Kunden Wachstum durch hochwertige Lösungen zu erzielen. Ohne Pioniergeist ist das nicht möglich – eine beständige Weiterentwicklung ist unabdingbar, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Den Spirit in all seinen Facetten über viele Jahre lebendig zu halten, ist für ein Unternehmen mit 15’000 Mitarbeitenden eine andauernde Herausforderung. Wie das gelingen kann, zeigen unsere vielseitigen Beispiele dieser Story. Alle entspringen dem gleichen Pioniergeist, aus dem heraus 1802 in Schaffhausen die kleine Giesserei gegründet wurde. Und genau wie einst Johann Conrad Fischer führen heute kreative GF Köpfe mit ihren motivierten Teams GF in die Zukunft.

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