#01/24
DAS GLOBALE MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN VON GF

In der Ökoregion Aspen Parkland in Kanada werden 90 % der Landfläche für Landwirtschaft genutzt. Das Unternehmen Pure Life Carbon hat dort seinen Sitz.

© Thomas Linkel/laif
Unsere Kunden

Landwirtschaft neu gedacht

Das kanadische Unternehmen Pure Life Carbon will die Landwirtschaft revolutionieren. Gemeinsam mit GF Piping Systems stellt das Unternehmen Nährböden her, die Pflanzen schneller wachsen lassen und das Klima weniger belasten.

Kanada gehört zu den grössten Lebensmittelexporteuren der Welt. In der Ökoregion Aspen Parkland, die sich über Teile der drei Provinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba erstreckt, werden heute 90 % der Fläche für Landwirtschaft genutzt. Die Region ist das weltweit ausgedehnteste Übergangsgebiet zwischen borealen Nadelwäldern und Grasland. Über den trockensten Teil der Prärien, die Gegend um Red Deer, soll Entdecker und Geograf John Palliser im 19. Jahrhundert behauptet haben, das nahezu baumlose Gebiet sei für Ansiedlung und Landwirtschaft völlig ungeeignet.

graphic

Doch manchmal braucht es eben etwas Pioniergeist. Diesen haben damals nicht nur die ersten Siedler bewiesen, sondern heute auch ein Unternehmen mit Sitz in eben jener 100’000-Einwohner-Stadt Red Deer zwischen Calgary und Edmonton. Pure Life Carbon hat es sich zur Aufgabe gemacht, Landwirtschaft in Innenräumen weltweit nicht nur ertragreicher, sondern auch umweltfreundlicher zu machen. Zusammen mit GF Piping Systems arbeitet Pure Life Carbon seit drei Jahren daran, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Landwirtschaft heute betrieben wird.

Produktion soll ökologischer werden

Ein nachhaltigerer Anbau ist dringend nötig, denn die Landwirtschaft ist sowohl Verursacherin als auch Betroffene des Klimawandels. Tatsächlich ist die Landwirtschaft nach der Energienutzung der zweitgrösste Verursacher von Treibhausgasemissionen weltweit. Hauptursachen sind Massentierhaltung, Dünger- und Pestizidherstellung, lange Transporte rund um den Erdball und die Trockenlegung von Mooren. Auf fast sechs Gigatonnen CO2 und andere Treibhausgase kommt die Landwirtschaft laut Climate Watch des World Resources Institute insgesamt (Stand 2019). 

graphic © Gerard Yunker
Eine Komplettlösung von GF Piping Systems mit Ventilen, Antrieben, Messtechnik und Controllern reguliert die Verabeitung von Biokohlenstoff in riesigen Tanks.

Das ist so nicht länger hinnehmbar, findet Fred Munn, Präsident Stakeholder Relations von Pure Life Carbon. Das CleanTech-Unternehmen stellt Nährböden her, die Pflanzen schneller wachsen lassen und dabei besonders umweltfreundlich sind. „Es ist ein ehrenhaftes Projekt“, sagt John Giroux, Geschäftsführer von GF Piping Systems in Kanada. Die Innovationen des Technologieunternehmens für grüne Landwirtschaft verdrängen andere Produkte, „die in Nährböden verwendet werden, nicht recycelbar und eigentlich nur für die Mülldeponie bestimmt sind“, sagt John.

graphic © Gerard Yunker

John Giroux

Position: Geschäftsführer
Division: GF Piping Systems
Standort: Mississauga (Kanada)
Bei GF seit: 2016

Weit verbreitet sind in der Landwirtschaft Torfmoos, Steinwolle oder Kokosfasern, die als Nährboden dienen. Diese Stoffe sind aber nicht sehr umweltfreundlich, weil für den Abbau zum Beispiel für das Klima wichtige Moore trockengelegt werden, bei der Herstellung reichlich Treibhausgase freigesetzt werden und sie nicht abbaubar sind. Mithilfe von Produkten von GF Piping Systems will Pure Life Carbon die Landwirtschaft in eine neue Zukunft führen.

Ventile, Antriebe und Messtechnik von GF

Um diesem Plan gerecht zu werden, hat Pure Life Carbon Nährböden geschaffen, die nicht nur den Boden verbessern, sondern auch mehr CO2 speichern können. Für die Herstellung wird Holz hohen Temperaturen ausgesetzt, um Biokohlenstoff zu produzieren. Und hier kommt eine Komplettlösung von GF Piping Systems ins Spiel. Das System besteht aus Ventilen, Antrieben, Messtechnik und Controllern und reguliert die Verarbeitung des Biokohlenstoffs in Tanks mit über 4’000 Litern Volumen. Dort wird der Biokohlenstoff in einem urheberrechtlich geschützten chemischen Verfahren verarbeitet. An der Aussenseite des Tanks messen die GF Produkte Temperatur, Durchfluss, ph-Werte und Druck der Mischung. Durch den Zusatz von Prozesswasser und speziellen Chemikalien entsteht aus dem Biokohlenstoff ein nachhaltiger Nährboden. Gleichzeitig dienen weitere Rohrleitungsprodukte von GF Piping Systems dazu, verwendetes Wasser zu sammeln und es für den nächsten Vorgang über eine Filtrieranlage aufzubereiten.

„Wir unterstützen mit unseren Produkten eine Innovation, die eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion ermöglicht.“

John Giroux, Geschäftsführer von GF Piping Systems in Kanada
© Gerard Yunker
Fred Munn (links) von Pure Life Carbon und John Giroux (rechts) von GF Piping Systems.
© Gerard Yunker
An der Aussenseite der Tanks messen die GF Produkte Werte wie Temperatur und Druck.

Die Produkte von GF Piping Systems verknüpfen moderne Technologien mit nachhaltigen Materialien, um industrielle Anlagen zukunftssicher zu machen. Die Kunststoffkomponenten sind korrosions- und nahezu wartungsfrei. Dies führt zu einer längeren Lebensdauer und geringeren Kosten im Vergleich zu Komponenten aus Metall. Die Teile müssen nicht so häufig ausgetauscht werden und die Wahrscheinlichkeit von Leckagen, die die Umwelt gefährden würden, ist viel geringer; dadurch ist die Betriebssicherheit gewährleistet. „Die Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Bruchfestigkeit der GF Produkte sind der Schlüssel für die Partnerschaft“, sagt Fred Munn.

Vorteile der Indoor-Landwirtschaft

Genau solche modernen Rohrleitungssysteme sind laut Fred Munn nötig, um den Herausforderungen der Landwirtschaft in Zukunft gerecht zu werden und darüber hinaus Effizienzsteigerungen zu erzielen.

graphic © Gerard Yunker 

Fred Munn

Position: Präsident Stakeholder Relations
Unternehmen: Pure Life Carbon
Standort: Red Deer (Kanada)

„Wir haben eine grossartige Partnerschaft mit GF aufgebaut. Sie sind sehr gut in unser Geschäft integriert, da wir gemeinsam gelernt haben, wie wir diese Innovation zum Schutz unseres Planeten am besten umsetzen können.“

Fred Munn, Präsident Stakeholder Relations Pure Life Carbon

Die Nährböden von Pure Life Carbon sind nicht nur CO2-negativ, sondern sparen im Vergleich zu herkömmlichen Produkten auch bis zu 90 % des benötigten Volumens für den Anbau von Pflanzen ein. „Eine Tomatenpflanze wächst in anderthalb Litern unseres Materials. Vom Torfmoos braucht man 15 Liter“, erklärt Fred Munn.

graphic © Gerard Yunker
Das kanadische Unternehmen Pure Life Carbon stell Nährböden her, die Pflanzen schneler wachsen lassen und umweltfreundlich sind.

Hinzu kommt: Pflanzen, die auf Biokohlenstoff wachsen, werden früher reif – was auch noch höhere Umsätze und eine kostengünstigere Herstellung verspricht. Aufgrund seiner Langlebigkeit ist auch kein Ende der Lebensdauer von Nährböden mit Biokohlenstoff bekannt. Torf und andere Anzuchtsubstrate sind dagegen Einwegprodukte. 

„Wir unterstützen mit unseren Produkten eine Innovation, die eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion ermöglicht“, sagt John.

Nachhaltige Landwirtschaft in Kanada

Die kanadische Regierung setzt große Hoffnungen in die Verwendung biotechnologischer Anwendungen in Land- und Forstwirtschaft.

Alberta, wo auch Pure Life Carbon seinen Firmensitz hat, ist eine der landwirtschaftlich stärksten Provinzen in Kanada. Hier gibt es verschiedene Initiativen und Ansätze, die zur Förderung der Bioökonomie ins Leben gerufen wurden. Das „Bioeconomy Alberta Network“ beinhaltet verschiedene Forschungs-, Entwicklungs- und Industrieinitiativen. Alberta Innovates Bio Solutions, ein von der Regierung finanziertes Forschungsinstitut, hat Empfehlungen zur weiteren Entwicklung der Bioökonomie in Alberta entwickelt. Es empfiehlt unter anderem, ein politisches Rahmenwerk für die Bioökonomie zu entwickeln und die regionale Clusterentwicklung zu unterstützen.

Eine bewährte Zusammenarbeit

Auch für die Zukunft legt das kanadische Unternehmen deshalb viel Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit GF Piping Systems mit dem Ziel, die Herstellung der Materialien für die Landwirtschaft der Zukunft noch weiter zu optimieren.

Stephan Eckert

Fred Munn ist überzeugt von der Qualität der Produkte und der Kooperation: „Wir haben eine grossartige Partnerschaft mit GF aufgebaut. Sie sind sehr gut in unser Geschäft integriert, da wir gemeinsam gelernt haben, wie wir diese Innovation zum Schutz unseres Planeten am besten umsetzen können.“

Neugierig?

Du willst mit eigenen Augen sehen, wie bei Pure Life Carbon produziert wird? Hier geht es zum Video.

 

Weitere Impressionen:

© Gerard Yunker
© Gerard Yunker
© Gerard Yunker
© Gerard Yunker

Diese Website verwendet Cookies, um sicherzustellen, dass Sie das beste Erlebnis auf unserer Website erhalten.

https://globe.georgfischer.com/de/wp-json/public/posts