Pioniere in der Klimaneutralität
System 3R in Vällingby (Schweden) ist der erste klimaneutrale GF Standort – und das bereits 2014. Davon können auch andere Standorte lernen.
Schweden ist weltweit führend bei der Bekämpfung des Klimawandels: Bereits vier Mal hintereinander erzielte das Land den ersten Platz im Klimaschutz-Index. Dieser bewertet die Klimaschutzleistungen von 57 Ländern und der EU, die zusammen für mehr als 90 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.
Die nationalen Klimaschutzmassnahmen zeigen schon seit Langem Wirkung in der schwedischen Wirtschaft und erzielten bereits spürbare Erfolge. System 3R, eine Tochtergesellschaft von GF Machining Solutions mit Sitz in Vällingby bei Stockholm, wurde bereits vor sieben Jahren klimaneutral. Damit war das Unternehmen, das Hochpräzisions-Tooling- und Automationssysteme herstellt, der erste GF Standort, der diesen bedeutenden Schritt für mehr Nachhaltigkeit unternahm.
Klimaschutz als Teil der Kultur
„Umweltbewusstsein ist ein wesentlicher Teil der schwedischen Kultur“, erklärt Christophe Massart, Leiter Technical Unit Automation & Tooling und Geschäftsführer von System 3R. Der gebürtige Franzose lebt zwar erst seit knapp einem Jahr in Schweden, hat aber die umweltbewusste Arbeitsweise bereits schätzen gelernt: „Die Schweden sind sehr geradlinig, wenn es um die Umsetzung von Umweltzielen geht. Das gilt auch für unser GF Team in Vällingby.“
Christophe Massart
Position: Leiter TU Tooling & Automation
Division: GF Machining Solutions
Standort: Vällingby (Schweden)
Bei GF seit: 2021
Daher überrascht es auch nicht, dass System 3R einen direkten Weg zur Klimaneutralität gewählt hat: Das Unternehmen entschied sich trotz höherer Stromkosten schon früh für Ökostrom. Heute wird das Unternehmen ausschliesslich mit zertifizierter Energie aus Wasserkraft versorgt. Ausserdem beschloss System 3R, seine Energieeffizienz zu steigern. Zu diesem Zweck tauschte der Standort alle Glühbirnen gegen LEDs aus und ersetzte alle Kühlaggregate, die für eine kontrollierte Produktionsumgebung in den CMM-Räumen (Coordinate Measuring Machine) und in den Schleifabteilungen gebraucht werden.
„Umweltschutz ist ein wesentlicher Teil der schwedischen Kultur.“
Christophe Massart, Leiter TU Tooling & Automation und Geschäftsführer von System 3R
Dieses Umweltbewusstsein spiegelt sich auch in der allgemeinen Einstellung der Mitarbeitenden wider, von denen viele mit dem Fahrrad – sofern das Wetter mitspielt –, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder Hybridautos zur Arbeit kommen. Christophe entschied sich für Letzteres – natürlich für einen Volvo.
Ein internationales Team
Die Atmosphäre bei System 3R ist familiär und gleichzeitig international: 180 Beschäftigte aus 21 Ländern, die zum Teil so weit entfernt sind wie China, Malaysia und Sansibar, arbeiten hier – viele davon schon seit Jahrzehnten. Mehr als ein Viertel ist schon über zehn Jahre im Unternehmen tätig.
LEDs mit einer fünfmal längeren Lebensdauer als Glühbirnen leuchten heute in Vällingby.
Prozent des in Schweden erzeugten Stroms stammte 2020 aus erneuerbaren Energiequellen. Die Produktion aus Windenergie stieg von 2019 auf 2020 um mehr als ein Drittel.
Quelle: Statistisches Zentralamt von Schweden (SCB)/ ekonomifakta.se
Die Beschäftigten haben nicht nur denselben Arbeitsort, sondern auch die gleiche Einstellung: „Wir möchten aktiv zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele von GF beitragen“, sagt Christophe. Das gelingt unter anderem durch den Verkauf von System 3R Hochpräzisions-Tooling an den Rest von GF Machining Solutions und an seine Kunden. Je besser und präziser das Tooling ist, desto langlebiger ist es und desto weniger Abfall wird produziert, was zahlreiche Vorteile mit sich bringt: Die Instrumente müssen weniger oft ersetzt werden und bei ihrer Nutzung wird weniger Energie verbraucht. „Wir wollen unseren Kunden Produkte liefern, die die Produktivität steigern und gleichzeitig energetisch nachhaltig sind.“
Auch innerhalb von System 3R geht der Fortschritt weiter: Nachdem das Unternehmen jetzt klimaneutral ist, möchte es seine Energieeffizienz weiter steigern und den Wasserverbrauch senken. Eine Idee zielt darauf ab, die Lebensdauer des Kühlwassers, das in den CNC-Fräs- und -Drehmaschinen benötigt wird, zu verlängern, indem es durch UV-Licht von Bakterien befreit wird.
Jedes Jahr werden rund 50 Tonnen Wasser bei System 3R für die Kühlung verwendet. Dieses Wasser ein zweites Mal zu benutzen, würde zu beträchtlichen Einsparungen am Standort führen. Zurzeit sind die industriellen Lösungen dafür noch zu teuer, doch System 3R hofft darauf, dass bald preisgünstigere Lösungen erhältlich sein werden – und dann vielleicht sogar von GF produziert werden.