Gegossen, nicht gerührt
Die Blende aus Magnesium von GF Casting Solutions, die im Cockpit des JLR Defender verbaut ist, wirkt unscheinbar, hat es aber in sich. Was macht das Bauteil so besonders? Und was hat James Bond damit zu tun? Vier Fakten zur Blende, die so nicht jeder kennt.
Im neuen James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ brachte das Stuntteam den Defender von Jaguar Land Rover (JLR) an seine Grenzen. Mit an Bord: eine Blende aus Magnesium von GF Casting Solutions. Um die glatte Oberflächenbeschaffenheit zu erreichen, Brandrisse und Unreinheiten zu vermeiden, werden die Druckgusswerkzeuge öfter als bei nicht sichtbaren Bauteilen gewartet.
Bei den Defender Bauteilen – ausser der Blende sind es noch drei weitere – setzt GF Casting Solutions auf das Leichtmetall Magnesium. Das ist mehr als ein Drittel (37%) leichter als Aluminium. Die Blende selbst wiegt nur 1,1 Kilogramm. Dadurch verbraucht das Fahrzeug insgesamt weniger Treibstoff (auch wenn dies für die Auswahl im Bond-Film vermutlich weniger entscheidend war).
In weniger als fünf Minuten ist das MagnesiumStrukturteil mit dem Schriftzug „Defender“ produziert. Die Giesszeit beträgt nur 1,25 Minuten, weitere 1,6 Minuten sind für das Schleifen vorgesehen und 1,6 Minuten für die Endkontrolle. In einer Woche stellt der GF Standort in Altenmarkt (Österreich) über 1’000 solcher Komponenten her. Bis 2026 sind insgesamt 400’000 Stück geplant.
In die Gussteile integriert sind Anbindungspunkte zu weiteren Cockpitteilen wie Airbag, Navigationssystem, Display und Handschuhfach. Dadurch kann JLR auf zusätzliche Verbindungsteile bei der Endmontage verzichten. Das spart Material, Zeit, Arbeitsschritte und Energieaufwand für den Einbau.
Die Blende aus Magnesium
In der Produktion: seit Januar 2020
Division: GF Casting Solutions
Wird produziert in: Altenmarkt (Österreich)
JLR Defender
Das Auto mit der Blende spielt im neuen Bond-Film mit. Die Schurken im JLR schaffen es aber nicht, 007 auszuschalten.