Heldin mit Herz und Disziplin
Sreileak Lea Vong hat sich mit viel Disziplin zahlreichen Herausforderungen gestellt, um ihre Ziele zu erreichen: Kurz nach ihrer Ausbildung gibt sie ihr Wissen mit 27 Jahren bereits an Lernende bei GF Piping Systems weiter. Und das, obwohl die gebürtige Kambodschanerin einen schwierigen Start hatte, mehr als 11’500 Kilometer von ihrer Heimat entfernt.
Sreileak Lea Vong hat sich mit viel Disziplin zahlreichen Herausforderungen gestellt, um ihre Ziele zu erreichen: Kurz nach ihrer Ausbildung gibt sie ihr Wissen mit 27 Jahren bereits an Lernende bei GF Piping Systems weiter. Und das, obwohl die gebürtige Kambodschanerin einen schwierigen Start hatte, mehr als 11’500 Kilometer von ihrer Heimat entfernt.
Sreileak Lea Vong
Position: Berufsbildnerin Kunststofftechnologen
Division: GF Piping Systems
Standort: Schaffhausen (Schweiz)
Bei GF seit: September 2021
Sreileak Lea Vong, genannt Lea, hat es in nur sieben Jahren geschafft, in einem für sie fremden Land anzukommen, im Eiltempo Deutsch zu lernen und eine Lehre bei GF zu absolvieren. Mit gerade einmal 27 Jahren gibt sie ihr Wissen heute an Lernende bei GF Piping Systems in Schaffhausen (Schweiz) weiter – als Berufsbildnerin und Mentorin. Die gebürtige Kambodschanerin will dabei vor allem Frauen ein Vorbild sein und sie für technische Berufe begeistern.
Die vierjährige Ausbildung zur Kunststofftechnologin hat Lea 2020 trotz Sprachbarriere mit einer Abschlussnote von 5,1 abgeschlossen. Die Bestnote in der Schweiz ist eine 6. „Wenn etwas einfach ist, macht es mir keinen Spass“, sagt Lea. „Und wenn jemand sagt: ‚Das schaffst du nicht!‘, dann motiviert mich das, das Gegenteil zu beweisen.“
Ein Kindheitstraum
Lea ist in Siem Reap im Nordwesten Kambodschas aufgewachsen. Schon als Kind träumte sie davon, fremde Länder zu bereisen: „Ich habe meine Kindheit in einem Dorf verbracht, das viele Touristen besucht haben. Ich wollte eines Tages unbedingt selbst sehen, wie Menschen in anderen Ländern leben.“ Als Teenager erschloss sie sich die Welt mit Büchern. Ein Buch, das sie sehr beeindruckt hat, heisst „Willpower“ und erzählt von der Macht der Selbstbeherrschung und Disziplin. „Es hat mir gezeigt, wie ich mich selbst einmal als Leiterin eines Teams verhalten will“, so Lea. In ihrer Heimat war sie mit existenziellen Problemen konfrontiert: Sie wollte Wirtschaft studieren, musste ihr Vorhaben aber nach einem Jahr abbrechen: Ihr Lohn als Kellnerin reichte nicht, um für Studiengebühren und Lebenshaltungskosten aufzukommen. Ausserdem sei in ihrer Heimat der Druck für Frauen gross, früh zu heiraten und nicht zu arbeiten. „Dass ich mich hier in der Schweiz voll auf meinen Job konzentrieren kann, empfinde ich als grosses Privileg“, so Lea. „Ich muss nicht immer die Beste sein, aber ich will jeden Tag mein Bestes geben.“
Ein bedeutender Karriereschritt
Bei einem Tag der offenen Tür in GFs Ausbildungszentrum entdeckte Lea ihre Begeisterung für Technik. Sie bewarb sich für eine Lehrstelle bei GF Piping Systems und erhielt nach einem Bewerbungspraktikum die Zusage. Die Lehre als Kunststofftechnologin meisterte Lea ohne Probleme. Kurz nach dem Abschluss wechselte sie ein Jahr lang in ein anderes Unternehmen. Aber dort fehlte ihr der Zusammenhalt, den sie von GF kannte. Ende 2021 war bei GF eine Stelle als Berufsbildnerin ausgeschrieben. Lea bewarb sich – und bekam den Job. Viele Kollegen kannten sie noch aus der Lehrzeit und waren der Meinung, dass sie genau die Richtige dafür sei. Und sie behielten recht.
Immer ein offenes Ohr
Die Arbeit mit den Auszubildenden macht Lea grossen Spass – und das spürt man. Sie erklärt technische Inhalte fachlich präzise und hat mit ihrer positiven Art ein gutes Verhältnis zu ihnen und stets ein offenes Ohr. „Lea ist geduldig und hat starke Nerven. Trotz Spachbarriere hat sie ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen, und davor habe ich grossen Respekt. Sie ist ein Vorbild für uns,“ so Liridon Muzlijaj, der gerade im ersten Lehrjahr ist.
Die meisten von Leas Kollegen sind Männer. „Am Anfang musste ich mich erst beweisen – vielleicht etwas mehr, als es bei einem männlichen Kollegen der Fall gewesen wäre,“ erinnert sich Lea und ergänzt: „Heute bin ich Teil eines tollen Teams, in dem jeder seine individuellen Stärken einbringt.“ Ihre Position als Ausbildnerin will sie nutzen, um insbesondere Frauen zu zeigen, wie sie ihre Stärken in technischen Berufen einsetzen können. Geringere Körpergrösse oder Kraft sieht Lea nicht als Hindernis: „Bei körperlich schwerer Arbeit bitte ich um Unterstützung oder greife auf Hilfsmittel, wie beispielsweise einen Hubwagen, zurück.“
In ihrer Jugend in Kambodscha hatte Lea den Traum, im Ausland zu leben. Innerhalb weniger Jahre hat sie sich diesen mit Disziplin und Zuversicht selbst erfüllt. Das nächste Ziel hat sie bereits vor Augen: „Ich will weiter dazulernen, um künftig noch mehr Verantwortung zu übernehmen.“ Und sie ergänzt in Schweizerdeutsch und mit typischem Lea-Lächeln: „Ich bin sehr glücklich hier, im Beruf wie auch privat.“
Darum ist sie meine Heldin:
„Lea schafft es, unsere Lernenden und Arbeitskollegen für komplexe technische Sachverhalte zu begeistern. Ihr Lächeln steckt an und motiviert uns alle zu Höchstleistungen.“
Edin Hasific, Leitender Ingenieur ME Business und Leiter Berufsbildung Schaffhausen für GF Piping Systems
Und Sie?
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