#02/24
DAS GLOBALE MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN VON GF

© Abhijeet Gurjar
Ein starkes Team

Teamerfolg ohne Grenzen

Ein international zusammengesetztes Team von GF Piping Systems hat es geschafft, grosse Elektroschweissmuffen für den indischen Markt günstiger und effizienter zu produzieren – dank des Know-hows aus Indien, China und der Schweiz.

Seit 2008 ist GF Piping Systems mit einem eigenen Produktionswerk in Ratnagiri (Indien) vertreten. Doch auch bei maximaler Auslastung musste das Team bisher einige Produkte aus der Schweiz importieren, um den indischen Markt zu bedienen. So zum Beispiel Elektroschweissmuffen mit Durchmessern von 180 bis 315 Millimetern, die zum Beispiel für den Transport von Trinkwasser genutzt werden. „Für die aus der Schweiz bezogenen Produkte kommen auf den Produktionspreis noch einmal 50 Prozent Frachtkosten und Importsteuern dazu“, erklärt Standortleiter Rahul Gavali. „So waren wir mit diesen Produkten hier nicht wettbewerbsfähig.

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Denn die lokale Konkurrenz stellt Muffen bis zu einer Grösse von 500 Millimetern her, die deutlich günstiger sind.“ Um diesen Wettbewerbsnachteil zu eliminieren, beschloss die Geschäftsleitung von GF Piping Systems Indien, einen Weg zu finden, um die speziellen Muffen vor Ort in Ratnagiri zu produzieren. Einfach dasselbe Verfahren aus der Schweiz zu adaptieren war allerdings nicht möglich, wie Dirk Petry, damaliger Leiter Entwicklung für den Bereich Utility bei GF Piping Systems in Schaffhausen (Schweiz), erklärt. „In Schaffhausen und Subingen stellen wir die grossen Muffen seit 25 Jahren mit einem vollautomatischen Fertigungsverfahren her. Die Anlagen mit mehreren vernetzten Robotern sind sehr komplex, sodass die Kosten für die lokale Produktion in Indien zu hoch gewesen wären. Wir haben uns deshalb für ein weniger automatisiertes, aber ähnlich nachhaltiges Verfahren für das Werk in Indien entschieden, das Produkte mit der gleichen Qualität liefert wie das Verfahren in der Schweiz“, sagt Petry, der nach 33 Jahren bei GF 2021 in den Ruhestand gegangen ist.

PLATZHALTER METITO VIDEO

Suresh Rane prüft die Qualität der Elektroschweissmuffen.
Ein neu entwickeltes Werkzeug schneidet Kanäle für die Elektrodrähte in die Muffen.

Neuer Prozess in Rekordzeit

In nur zwölf Monaten entwickelte das neu zusammengestellte Projektteam ein Herstellungsverfahren, das optimal zu den Gegebenheiten in Indien passt. Dafür bündelte GF Piping Systems Expertenwissen von drei Standorten und zwei Kontinenten. Das Team um Rahul Gavali arbeitete eng mit den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Schanghai (China), verantwortlich für die Konstruktion und Prüfung der Elektroschweissmuffen, und in Schaffhausen zusammen. Für das neue Verfahren war ein neues Konzept für die Formen nötig, in die das Material für die Muffen gegossen wird. Zwei eigens für diese Produktion entwickelten Drahteinpflüge-Maschinen kommen zum Einsatz. Zudem entwickelte das Team ein neues Werkzeug, um die Kanäle für die Elektrodrähte in die Muffen zu schneiden, ohne dass dabei Abfall entsteht. „Dank des Commitments von Kollegen auf verschiedenen Kontinenten können die Muffen nun auch in Indien produziert werden – ganz ohne Roboter“, fasst Dirk Petry zusammen. „Durch innovative Ideen des Projektteams ist das Verfahren sehr preisgünstig, wartungsarm und nachhaltig.“ Auch Rahul Gavali ist zufrieden mit der guten Zusammenarbeit: „Gemeinsam haben wir das Projekt in einer Rekordzeit abgeschlossen, vom Werkzeugkonzept über das Beschaffen der Maschinen bis hin zu den ersten Tests. Dementsprechend stolz waren wir, als wir die technische Freigabe für das neue Verfahren und die Produktzulassung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs für die Muffen erhalten haben.“

graphic © Abhijeet Gurjar

Rahul Gavali

Position: Standortleiter
Division: GF Piping Systems
Standort: Ratnagiri (Indien)
Bei GF seit: 2009

Wissenstransfer von Indien nach Europa

„Dank der lokalen Produktion in Indien können wir die Elektroschweissmuffen jetzt in 25 Tagen an unsere Kunden liefern – zu einem wettbewerbsfähigen Preis“, freut sich Ganesh Kotavadekar, Production Manager in Rahul Gavalis Team. „Unsere Kunden in Indien sind zufrieden mit der Qualität der Muffen und unsere Produktionskapazitäten sind für mehrere Monate ausgebucht.“

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Die Produktionskapazitäten für die Elektroschweissmuffen bei GF Piping Systems in Ratnagiri sind für Monate ausgebucht.

GF Piping Systems Indien hat mit dieser Teamleistung seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der lokalen Konkurrenz im Segment der grossen Elektroschweissmuffen verbessert. Da die Gas- und Wasserversorgung zur Kernkompetenz von GF Piping Systems in Indien gehört, trägt diese Entwicklung dazu bei, dass das Unternehmen Marktführer in Indien in diesem Bereich bleibt. Von der erfolgreichen Zusammenarbeit profitiert die ganze Division: „Mit den Erfahrungen, die wir in Indien gesammelt haben, werden wir demnächst in der Schweiz ein Produkt einführen, das mit einer ähnlichen Fertigungstechnologie hergestellt wird,“ so Dirk Petry. „Das Know-how, das wir bei diesem gemeinsamen Projekt aufgebaut haben, transferieren wir jetzt von Indien zurück nach Europa. Das ist bisher einzigartig.“

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